Wie Sie durch Arbeit gesund bleiben
Hannover: Arbeit macht einen Großteil unseres Lebens aus – und das ist gut so. Denn auch wenn der eigene Job manchmal anstrengend sein kann, erfüllt er doch eine wichtige Funktion. „Arbeit gibt dem Menschen Ziele, auf die er hinarbeiten kann und im besten Fall die Möglichkeit, sich selbst zu verwirklichen“, erklärt Tiana-Christin Schuck, Psychologin beim TÜV Nord.
Damit man sich im Beruf positiv entfalten kann, muss das Arbeitsumfeld stimmen. Dafür muss folgendes gegeben sein:
1. Arbeit verbindet
Mit anderen Menschen zusammenzuarbeiten, vermittelt das wichtige Gefühl, zu einer Gruppe dazu zu gehören. Dies kann motivierend und sinnstiftend sein. Häufig sind Kollegen und Kolleginnen bedeutsame soziale Kontakte. Gelegenheit für Gespräche zu haben, ist wichtig – für die Qualität der Arbeit genauso wie für die Gesundheit der Beschäftigten.
2. Stark durch Lob
Positive Rückmeldungen stärken das Selbstbewusstsein. Unterstützung und Wertschätzung durch Vorgesetzte oder Kolleginnen und Kollegen haben einen enormen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden. Übrigens: Wer andere lobt, wird auch häufiger selbst gelobt.
3. Selbstbestimmter durch Priorisieren
Wer Aufgaben weitergibt oder auch mal Nein sagt, entlastet sich selbst, schafft Freiräume und handelt eigenverantwortlich. So lässt sich Zufriedenheit steigern und Stress vermeiden. „Manchmal setzt man sich selbst zu stark unter Druck, um eigenen Ansprüchen gerecht zu werden“, sagt Schuck. „Es ist wichtig, eigene Grenzen zu erkennen und selbst die Zügel in die Hand zu nehmen.“
4. Spielräume motivieren
Um Langeweile zu verhindern, sollte die Arbeit herausfordernd und abwechslungsreich gestaltet sein. Etwa indem man Aufgaben im Team immer mal wieder wechselt. Wichtig ist auch, selbst entscheiden zu können, auf welche Art und Weise oder in welcher Reihenfolge man Aufgaben angeht. Diese Handlungsspielräume ziehen häufig große Motivation nach sich.
5. Glücklicher durch sinnvolle Arbeit
Stiftet die Arbeit Sinn, wird die Gesundheit gestärkt. Dabei muss man nicht unbedingt Menschenleben retten. Wichtig ist, zu wissen, wofür man etwas tut. Warum habe ich mich für diese Stelle entschieden? Welche Aufgaben mache ich gerne? Für welche zwischenmenschlichen Begegnungen bin ich dankbar? Schuck: „Achten Sie mal bewusst darauf, bei welchen Gelegenheiten Ihre Augen strahlen und wann Sie die Zeit vergessen – und versuchen Sie, davon mehr zu machen.“
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